Wie lebendig begraben fühlen sich manche Menschen, weil sie jetzt so lange nicht hinaus dürfen. Quarantäne! Das Wort kannten wir alle, aber wer hatte es schon einmal erleben müssen? Jetzt wird es für immer mehr Menschen Wirklichkeit. Ausgangsbeschränkungen… und dann noch härter: Ausgangsverbot für Infizierte.
Wer in früheren Jahren die Karwoche intensiv erlebte, kannte die Zeit zwischen Kreuzigung Jesu und Auferstehung, also Freitagnachmittag und Sonntagmorgen als die „Zeit im Grab“. Das war etwas sehr eigentümliches.
Heuer fühlen viele Menschen etwas Ähnliches.
Was ist dann Ostern? Die Wachen am Grab fliegen zur Seite! Der Stein vor der Tür rollt weg.
Jesus verlässt das Grab. Jesus verlässt den Ort des Todes. Jesus begegnet Menschen wieder.
Erst einmal gibt es auch da „Kontaktverbot“. Er darf nicht angefasst werden.
Unsere Alltagserfahrung wird durchbrochen.
Etwas Neues ist geschehen. Das Leben hat seine bombastische Kraft gezeigt.
Dieses Leben, dieses Licht ist stärker als der Tod.
Ich wünsche uns eine Erfahrung mit dieser Kraft, die schon durch die letzten zwei Jahrtausende in menschliche Herzen strömte.
Ihr Pfarrer Volker Schoßwald, Thomaskirche