Impuls zum 3. Mai 2020

3. Sonntag nach Ostern, Jubilate

Lesung – Psalm 66,1-9

1 Jauchzet Gott, alle Lande! / 2 Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich! 3 Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke! Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht. 4 Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen. Sela. 5 Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. 6 Er verwandelte das Meer in trockenes Land, / sie gingen zu Fuß durch den Strom; dort wollen wir uns seiner freuen. 7 Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, / seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen können sich nicht erheben. Sela. 8 Lobet, ihr Völker, unsern Gott, lasst seinen Ruhm weit erschallen, 9 der unsre Seelen am Leben erhält und lässt unsere Füße nicht gleiten.

Evangelium – Johannes 15,1-8
Der wahre Weinstock

Christus spricht:

1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. 2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.


Jauchzet Gott, alle Lande! Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!

Jesus am Kreuz

Die ersten Worte aus dem Psalm 66 schreien förmlich die Freude hinaus darüber, dass Christus den Tod überwunden hat. Wir alle sollen uns freuen über das Wunderbare, das geschehen ist. Nun, vor Freude jubilieren und zu singen, fällt in diesen Tagen nicht jedem leicht. Viel Belastendes ist um uns herum. Einschränkungen überall, vermummte Gesichter, kein Kinderlachen auf den Straßen und Spielplätzen. Zu guter Letzt auch noch das Damoklesschwert der eigenen Ansteckung oder der nächsten Angehörigen oder von lieben Freunden. Da scheint auch die österliche Freude auf der Strecke zu bleiben. Wie können wir da dem Aufruf zum Osterjubel nach-kommen? Aber bei näherer Betrachtung gibt es auch Lichtblicke und Grund zur Freude! Menschen, die nach einem schweren Verlauf der Erkrankung wieder genesen. Die allmähliche Öffnung von Geschäften, der Kirchen für Gottesdienste, vielleicht auch schon bald von Gaststätten. Daneben wiederentdeckte Formen von Solidarität und Menschlichkeit, fremde Menschen, die nun auf der Straße einander viel häufiger grüßen oder ein Lächeln schenken. Entschleunigung, Besinnung auf wahre Werte und die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Stimmen wir doch in den Osterjubel mit ein. Er lässt sich nicht verdrängen. Der Tod ist tot, das Leben lebt.

Jetzt erst recht!

Ich wünsche Ihnen/euch einen gesegneten Jubilate-Sonntag.

Herzliche Grüße
Peter Memmert