„Von Menschen und Göttern“
Mit dem Karsamstag können viele Menschen nicht viel anfangen. Für sie ist es ein Tag „dazwischen“, zwischen dem düsteren Karfreitag und dem fröhlichen Ostersonntag, an dem endlich wieder gefeiert werden darf. Ein Tag ohne besonders Profil, ohne besondere Agenda. Ein Tag zum Einkaufen, zum Bummeln, zum Vertrödeln. Karsamstag ist aber auch ein Tag der Ruhe. Der Tag an dem Jesus in dem Felsengrab „ruht“, in dem er am Abend zuvor von Josef von Arimathäa bestattet wurde. Eigentlich dessen eigene Grabstätte, in der er einmal „ruhen“ sollte. Eigentlich ein Tag der Trauer. Ein Tag, an dem nichts geschieht, kein Zufall, dass er an einem Sabbat liegt, dem Tag, an dem Gott von seinen Schöpfungswerken ausruht.
Hier an diesem „Ruhetag“ gelangt Gottes Schöpfung zur Vollendung. In dieser Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag wird Jesus auferstehen zu einem neuen Leben. Eine Nacht der Vorbereitung auf ein neues Leben.
Am Abend dieses „ruhigen“ Tages wollen wir einen besonderen Film zeigen. Ein Blick in eine Mönchsgemeinschaft in Algerien, in den Alltag eines christlichen Lebens in einer muslimischen Umgebung, mit der sie in Frieden und geschwisterlichen Austausch leben. Die Brüder wissen von der Gefahr ihrers Dasein inmitten zunehmender fundamentalistischer Gewalttaten. Sie sind bereit ihr Leben für dieses Zusammenleben von Christen und Muslimen zu riskieren.