Am 30. Januar 1948, also vor 70 Jahren, wurde Mahatma Gandhi von einem nationalistischen Hindu ermordet. Gandhi wurde weltweit berühmt, bewundert und geachtet, weil es ihm zusammen mit vielen Mitmenschen gelungen ist, mit gewaltfreien Mitteln die Unabhängigkeit Indiens von der britischen Kolonialherrschaft zu erlangen. Weniger bekannt ist, dass Dietrich Bonhoeffer die Aktionen und Vorträge Gandhis äußerst aufmerksam verfolgte und ernsthaft beabsichtigte nach Indien zu reisen, um dort Gandhi, den er in einem privaten Brief einen „heidnischen Christen“ nannte, zu treffen. Er erwartete sich von Gandhi und der gewaltfreien Bewegung entscheidende Impulse für eine Erneuerung der evangelischen Kirchen. Mohandas Karamchand Gandhi hingegen fühlte sich vor allem durch die Bergpredigt Jesu inspiriert und entwickelte u.a. daraus seine Methoden des gewaltfreien Widerstands. Aus verschiedenen Gründen konnte das Treffen nicht stattfinden.
Der Vortrag versucht den Spuren des Interesses Bonhoeffers an Gandhi nachzugehen und der Frage, ob hier noch immer Impulse für unsere Nachfolge Christi zu erwarten wären.
Montag, 5. Februar 2018, um 19:30 Uhr im Gemeindehaus der Thomaskirche