Im Jahr 1957/58 wurden die drei Chroraumfenster der Thomaskirche durch Fenster des Nürnberger Glasmalers Alfons Abel ersetzt.
Uta Troyke, die Tochter des Künstlers schreibt zu den Fenstern:
„Die Chorfenster in St. Thomas
Die drei Chorfenster der Thomaskirche sind 1957-58 entstanden. Die erhöhte Darstellung des auferstandenen Christus hebt die Verwandlung in ein neues, unvergängliches Leben hervor. Eingeleitet wird dieses durch die Aufnahme der Sündenlast, die Jesus in der Taufe im Jordan durch Johannes auf sich nimmt. Im rechten Fenster nimmt das Pfingstereignis als die Geburtsstunde der Kirche eine zentrale Stellung ein.
Unterbrochene Bandornamentik umgibt die einzelnen Fenster. Eine Reihung aus Kreisen und sichelartigen Formen fasst die beiden Außenfenster zusammen und heben die Kreuzfolgen des Mittelfensters hervor.
Die fast durchgängige Frontalität der Gewandfiguren erinnert an die Darstellungstechnik des Hochmittelalters. Ihre immaterielle Erscheinung wird durch die Vermeidung von Plastizität und Standmotiv, durch sparsame Gestik und physiognomische Strenge betont. Die Vernetzung von Figur und Grund lässt keinen räumlichen Eindruck zu und verleiht den Figuren einen schwebenden Charakter.
Eine weitere Symbolik der Darstellung liegt in den geometrischen Anklängen der Komposition. Die ausfließende Kraft des Heiligen Geistes im Tauffenster basiert auf der Form des Dreiecks und weist im übertragenen Sinn auf die göttliche Dreieinigkeit hin; das Mittelfenster betont in der Kreisform, die den Schein Christi erweitert, die Unendlichkeit Gottes; die Schar der Jünger im rechten Fenster, die in einem angeschnittenen Rund zusammengefasst sind, lässt seine Doppelbedeutung als Erdenkreis und göttliche Unendlichkeit zu.“
Dargestellt werden – von links nach rechts:
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