In diesen heißen Tagen treibt die Menschen in Deutschland der Durst nach kühlen, frischen Getränken um. Kaum einer wird dabei an die Jahreslosung 2018 denken: Gott spricht: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“ (Offenbarung des Johannes 21,6b)
Es ist eigentlich kein Wunder, dass in der Bibel so oft vom Durst die Rede ist und von erfrischenden Wasserquellen, oder häufig von Begegnungen an Brunnen und Tränken, wo sich Mensch und Tier erfrischen und neue Kraft schöpfen. Israel ist ein heißes Land, in dem das ganze Jahr andere Temperaturen herrschen als bei uns, auch wenn es in diesem Jahr den Anschein hat, wir holen diesbezüglich auf. Wasserknappheit ist den Menschen dort vertraut, aber auch gefürchtet. Denn wo es an Wasser mangelt, da kann nichts wachsen und gedeihen, da gibt es früher oder später nicht mehr ausreichend Nahrung für Mensch und Tier. Auch der vertraute Psalm 23 spricht davon, wie Gott uns auf einer grünen Aue weidet und zu frischen Wasserbächen führt, an denen wir uns erholen können. Das ist nicht nur im übertragenen Sinn gemeint, sondern durchaus auch wortwörtlich zu verstehen. Mit dem frischen Quellwasser schenkt Gott die Grundlage für alles Leben. Wasser = Leben.
Doch schon im ersten Psalm wird derjenige, der täglich Gottes Wort hört und liest, mit Bäumen verglichen, die an Wasserbächen gepflanzt sind, die grünen und blühen und reichlich Frucht bringen. Ein Mensch kann leben und gedeihen, wenn ihm die Grundlagen für sein Leben zur Verfügung stehen und er nicht darum bangen oder sogar dafür kämpfen muss. Ein Mensch kann leben und gedeihen, wenn ihm darüber hinaus eine andere Art Nahrung zur Verfügung steht, nämlich Gottes Wort, das ja nicht nur „belebend“ wirken kann, sondern wortwörtlich Leben schafft, wie es die ersten Seiten der Bibel mit dem Schöpfungsbericht schildern: „Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“ Worte können Leben fördern, aber auch Leben zerstören. Manch einer hat sein Leben lang, an dem gelitten, was einmal zu ihm oder über ihn gesagt wurde. Sie haben Durst nach dem guten Wort, dass ihnen einen Neuanfang ermöglicht. Gute Worte wirken segensreich in unserem Leben. Das gute Wort für unser Leben verkörpert Jesus mit seinem Leben. Das Johannes Evangelium lässt ihn sagen: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Hier quillt die biblische Sprache beinahe über. Deutlich werden soll, welche Fülle uns erwartet, wenn wir aus dieser Quelle des lebendigen Wassers trinken. Wir werden dann selbst zur erfrischenden Quelle für andere. Wir sollten unser Wasser nicht zurückhalten, sondern freigiebig den Durst der anderen stillen. Den Durst nach einem Wort, das lebendig macht.