Wer anklopft dem wird geöffnet

Denn wer bittet, der bekommt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.

Matthäus 7,8


Wir dürfen Gott um alles bitten – und können damit rechnen, dass wir dann Gutes von ihm bekommen werden. Wie ein Kind seinen Vater um verschiedene Dinge bittet, so dürfen auch wir vor Gott kommen. Alle Belange unseres Lebens dürfen wir ihn bringen und darauf vertrauen, dass er uns gibt, was gut und richtig ist. Eine gewaltige Zusage!

Das Einzige, was wir dabei aktiv tun müssen, ist zu bitten, zu suchen und anzuklopfen. Doch auch wenn diese Suche mitunter sehr langwierig und mühsam sein kann, sagt Gott uns in diesem Vers zu, dass wir uns nicht vergeblich bemühen werden. Unsere Anstrengungen werden belohnt werden. Jedoch reicht die Bedeutung dieses Verses noch viel tiefer. Es geht nicht nur um Dinge, die Gott uns gibt oder vorenthält. Es geht ganz grundsätzlich um den Zugang zu Gott.

Auch hier gilt: Wir müssen nicht krampfhaft nach einem Weg suchen, Gott näher zu kommen und vielleicht im übertragenen Sinne – so wie das Mädchen auf dem Foto – über einen Zaun klettern. Denn auch wenn sie hochkonzentriert wirkt, ist der Zaun einfach zu hoch. Wenn ihr das Tor nicht aufgemacht wird, kann sie auf diesem Weg nicht weitergehen. Sie muss darauf warten, dass ihr geöffnet wird. Gottes Zusage lautet: Es wird weitergehen, weil Jesus die Tür öffnet.

Er kam ja genau deswegen auf die Erde um durch seinen Tod und seine Auferstehung den Weg zu Gott frei zu machen und die Sünde zu besiegen. Damit sind alle Hindernisse aus dem Weg geräumt und wir dürfen ungehindert zu Gott kommen. Aus dieser Verbindung mit Gott entsteht ein Zwiegespräch zwischen Mensch und Gott. Wir dürfen Gott um alles bitten, und er ist zu uns wie ein Vater, der unser Bestes im Sinn hat.

Im Anschluss an diesem Vers führt Jesus aus: Selbst ihr Menschen gebt euren Kindern keine ungenießbaren oder gar gefährlichen Dinge, wenn sie euch um etwas bitten. Wie kommt ihr dann auf den Gedanken, dass euer Vater im Himmel so etwas tun könnte? Das ist doch vollkommen abwegig! Davor braucht ihr nun wirklich keine Angst haben!

Weil Gott uns liebt, wird er uns nichts geben, was uns schadet. Auch wenn das mitunter schmerzhafte Erfahrungen mit einschließen kann, weil Gott entscheidet, was in der aktuellen Situation gut ist, und nicht wir. So wie ein guter Vater seinem Kind auch nicht alle Wünsche erfüllt, sondern entscheidet, was in der jeweiligen Situation das Beste ist. Deshalb können wir unsere Bitten voller Zuversicht vor Gott bringen. Dinge, die gut für uns sind, wird Gott uns nicht verweigern.

Wie wichtig Jesus diese Botschaft ist, kann man auch daran erkennen, dass sie in die Bergpredigt eingebettet ist. Die Bergpredigt steht am Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu und hat deswegen eine ganz besondere Bedeutung. Alles, was Jesus im Verlauf seines Wirkens auf der Erde wichtig war, ist hier vorweggenommen und zusammengefasst. So kommt hier auch das Gespräch zwischen Gott und den Menschen zur Sprache. Und Jesus erklärt diese Kommunikation mit Gott so einfach, dass sie jeder verstehen kann: Bittet – und ihr werdet bekommen. Sucht – und ihr werdet finden. Klopft an – und die Tür wird euch geöffnet. So einfach kann Christsein sein!

Natürlich: Dieses Wissen dann konkret in der jeweiligen Situation anzuwenden und umzusetzen – das kann mitunter ein ganz schönes Übungsfeld sein. Trotzdem macht mir dieser Vers Mut, Gott alles zu sagen und mit ihm im Gespräch zu bleiben. Dann darf ich mir sicher sein: Er hat eine Lösung für jede erdenkliche Situation.

Quelle: www.medienarche.de