Liebe Gemeinde, lieber Pfarrer Schosswald.
Zurzeit ist alles anders als gewohnt. Eigentlich stünde eine Abschiedsfeier an, denn Pfarrer Schosswald wird bei uns seinen Dienst beenden und ab Juni in der Gemeinde Seeleinsbühl/Leyh tätig sein.
Ich möchte wenigsten an dieser Stelle ein paar Worte des Dankes an Sie in Vertretung der Thomasgemeinde und des Kirchenvorstandes aussprechen. Vor drei Jahren, am 3. Juni 2017 wurden Sie bei uns in das Amt mit einer halben Pfarrstelle eingeführt, die zweite halbe Stelle hatten Sie in der Dreieinigkeitskirche in Gostenhof.
Ich muss gestehen: Am Anfang habe ich etwas gefremdelt, und es ging wohl einigen, meist älteren, so wie ich es bin, auch so. Ihre direkte, etwas andere Art habe ich jedoch im Laufe der Zeit schätzen gelernt. Es war der klare Bezug zur Gegenwart und den Problemen unserer Zeit, die kritische Betrachtung der Geschichte unseres Landes und unserer Kirche. Es war eine große Ehrlichkeit in Ihren Predigten und Gebeten, die zum Hinhören, zum Nachdenken und Vertiefen veranlasste.
Diese Art kam bei den Konfirmanden an, die Sie führten und ernst nahmen. Und ich denke auch bei Menschen, die nicht so in der Kirche verwurzelt sind. Also in gewisser Weise eine zukunftsweisende Herangehensweise.
Von Ihrem musikalischen Talent und Ihren schriftstellerischen Fähigkeiten profitierte die Gemeinde. Danke zum Beispiel für das von Ihnen auf unserer Homepage eingespielte Lied zu Ostern.
Dass Sie jetzt gerade gehen, wo unser Pfarrer Brandl längerfristig erkrankt ist, ist eine unglückliche Fügung. Um Pfarrer einer Gemeinde zu sein und sich nicht immer auf zwei aufteilen zu müssen, hatten Sie sich schon vor einem halben Jahr auf die Stelle in die Gemeinde Seeleinsbühl/ Leyh beworben und jetzt die Zusage bekommen. Das kann ich gut nachvollziehen. Wir alle möchten uns bei Ihnen bedanken für die Gottesdienste und Gebete, für Gespräche und Lieder, für Unterstützung und Begleitung.
Wir wünschen Ihnen einen guten Anfang und eine segensreiche Amtszeit in Ihrer künftigen Gemeinde und hoffen, nachdem Sie ja nur in der Nachbarschaft wechseln, dass wir Sie doch ab und zu wieder bei uns begrüßen dürfen. Ein Geschenk der Gemeinde (Gutschein eines Musikhauses, dekoriert mit einer aufblasbaren Gitarre) möge Sie an die drei Jahre bei uns in der Thomaskirche erinnern.
Nachdem Hände schütteln nicht gestattet ist, müssen sich alle kreativ andere Ausdrucksmittel des Abschieds ausdenken. Mit den Konfirmanden haben wir draußen einen alternativen Weg des auf Wiedersehens überlegt (siehe Video).
Ulrike Haas