Kino in der Kirche: Broken Silence

Broken Silence, so nennt sich unser nächster Film. „Gebrochene Stille“, das wäre nicht die richtige Übersetzung. „Gebrochenes Schweigen“, schon passender.

Ein Kartäusermönch, der mehr als zwanzig Jahre in Stille und im Schweigen verbracht hat, wird von seinem Kloster beauftragt, die Besitzerin des Klosters ausfindig zu machen, da der Pachtvertrag ausläuft. Sie lebt irgendwo in den Bergen Indonesiens. Ganz klar, dass die Begegnung mit unserer geschäftigen und lauten Welt den schweigsamen Kartäusermönch zu einer ganzen Reihe verwickelter Begegnungen führt.

„Es wäre ein Leichtes gewesen, sich über die Regeln des Ordensmannes, die dem modernen Europäer anachronistisch und mitunter auch wenig sozial vorkommen müssen, einfach lustig zu machen. Wolfgang Panzer glückt das Unerwartete: Fast hinterrücks beginnt dieser Mönch mitsamt seiner linkischen Unerträglichkeit, seinem tapferen Festhalten an seinen Geboten und Ritualen, mit seiner kindischen Frömmigkeit und seinem staunenden Erwachen in der Welt dem Zuschauer ans Herz zu wachsen. Frieds Irrfahrt wird zu einer Bildungsreise, wie man sie so im Kino noch nie gesehen hat. Broken Silence ist kein frommer und auch kein religiöser Film – er erzählt die Geschichte einer Sozialisation. Viel Zeit und weite Wege braucht der Mönch, um aus seiner Egozentrik herauszufinden. Dass er dabei mitunter eine lächerliche Figur abgibt, beginnt er zu ahnen; er nimmt es mit Würde hin.“ (Evangelischer Pressedienst Film 11/1996)

Wann: Samstag, 23. Februar, 18 Uhr
Wo: Gemeindehaus Thomaskriche